Übertrittsquote

Einfluss des Schulwahlverhaltens

Neben der demographischen Entwicklung spielt die Wahl der Schule eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Schülerzahlen. Eltern können bereits im Grundschulalter zwischen öffentlichen und freien Grundschulen wählen. Bei den weiterführenden Schulen mit der Auswahl zwischen Gymnasien, Realschulen und Mittelschulen erhöhen sich die Wahlmöglichkeiten.

Übertritte auf die Mittelschulen

Eltern entscheiden sich zunehmend für höhere Bildungsabschlüsse. Während die von den Kommunen getragenen Mittelschulen in der letzten Dekade um fast 15 % seltener angewählt wurden, erfreuten sich vor allem Realschulen bayernweit um etwa 7 % mehr Interesse. Noch in den 2000er Jahren wählten immer mehr Kinder die Gymnasien an (+4 %), aber nach der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium setzte sich dieser Trend kaum weiter fort. Ein großer Teil des Schülerwachstums durch steigende Geburten und wachsende Zuzüge wird folglich von den Realschulen getragen.

Übertritte von 4. Jahrgangsstufe Grundschule an 5. Jahrgangsstufe Mittelschule

2004/05 bis 2010/11

In den meisten Landkreisen nahm zwischen 2004/05 und 2010/11 der Anteil der Grundschüler, die nach der 4. Jahrgangsstufe auf eine Mittelschule wechselten, ab. Ausnahme bildeten allein wenige Gebiete im Umkreis großer Städte, die bereits schon über längere Zeit eine niedrige Übertrittsquote verzeichneten.

2010/11 bis 2016/17

In den folgenden 6 Jahren setzt sich dieser Trend in einigen ländlichen Kreisen Ostbayerns, aber auch im westlichen Schwaben fort. Das Tempo des Wandels geht zurück. Wechselten in den 2000er Jahren noch in vielen Kreisen mehr als 10 Prozent in andere Schularten, beschränkte sich die Veränderung auf den einstelligen Prozentbereich

Übertritte von 4. Jahrgangsstufe Grundschule an 5. Jahrgangsstufe Mittelschule

Schülerzahlen 2025, 2030 und 2035

Der Rückgang bei der Übertrittsquote bedeutet eine starke Entlastung für die Schulhäuser vieler Kommunen. Selbst die Zusammenlegung und der Erhalt der lokalen Mittelschule wurde in einigen Kommunen in Nordbayern diskutiert.

Aufgrund der wachsenden Geburtenrate und des Zuzugs junger Familien in viele Gemeinden wächst die Zahl der Hauptschüler in der nächsten Dekade. Wie die grünen Säulen zeigen, sind in manchen Kreisen Zuwachsraten von 10 Prozent und mehr bei Kindern im Mittelschulalter zu erwarten. Selbst wenn die Übertrittsquote sich in manchen Kreisen auf ein niedriges Niveau unter 30 % eingependelt hat, wird durch das demographische Wachstum eine Zunahme der Mittelschüler verursacht.

In den nördlichen und östlichen Landkreisen rechnet das Bayerische Landesamt für Statistik mit einem Rückgang der Kinderzahlen. Kommunen können hier mit einer weiteren Entlastung rechnen.

Vergleiche auch Entwicklung Gymnasien oder Realschulen.

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